Therese Hilbert. ROT

 

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Therese Hilbert ist eine Gold-Schmiedin aus der Schweiz.

Gold-Schmiedin bedeutet: Sie macht meistens Schmuck.

Als Material für ihre Schmuck-Objekte verwendet 
Therese Hilbert aber Silber.

Die Formen von ihren Schmuck-Objekten entwickelt sie 
aus den einfachen Formen.

Zum Beispiel: Kreis, Drei-Eck oder Vier-Eck.

Für Therese Hilbert ist selbstverständlich:

Die Ausführung von ihren Arbeiten muss ganz genau sein.

Ihre Schmuck-Objekte wirken ruhig und stark,

aber nicht kühl und abweisend.


Ihr Silber glänzt nicht:

Therese Hilbert bürstet es,

bis es eine matte Oberfläche hat.

Sie ritzt ganz feine Linien hinein oder
sie trägt mit einem Pinsel Farbe auf.

Wenn wir ihre Schmuck-Objekte genau ansehen,
 müssen wir uns Zeit nehmen.

Dann können wir die Gedanken von der Künstlerin verstehen.

Die Schmuck-Objekte strahlen auch die Kraft und

das Feingefühl der Künstlerin aus.

Kinder halten Muscheln an die Ohren.

Und die Erwachsenen sagen:

Darin kann man das Meer rauschen hören.

Aber es ist nicht das Meer,

sondern das Blut im Inneren von unserem Körper.

Genau so ist es mit den Schmuck-Objekten von Therese Hilbert:

Wir müssen uns Zeit nehmen, 

damit wir in uns selbst hinein horchen können.

Dann können wir spüren,

wie zart und zugleich kräftig die Schmuck-Objekte sind.
Das ist wie bei einem Vulkan:

Nach außen hin schaut er ruhig aus.

Doch irgendwann brodelt es,

die Erd-Kruste bekommt Risse und Rauch steigt auf.
Und plötzlich bricht der Vulkan aus.

Das Gestein schmilzt und kommt gelb-rot an die Oberfläche.

Nun zeigt der Vulkan sein Inneres,

wie es wirklich ist.

Seit ungefähr 30 Jahren ist Therese Hilbert von 
diesem Thema begeistert: Das Innere wird sichtbar.

Seitdem setzt sie sich in ihren Schmuck-Objekten damit auseinander.

Therese Hilbert hat bei dem Schweizer
Gold-Schmied Max Fröhlich 
an der
Kunstgewerbe-Schule in Zürich studiert.

Zürich ist die größte Stadt in der Schweiz.

Schon bald hat sie dreimal einen Preis gewonnen:

den Stipendien-Preis vom Schweizer Department des Innern.

Das war in den Jahren 1972, 1974 und 1975.

Danach hat sie in München an 
der
Akademie der Bildenden Künste studiert.

Dort war sie Schülerin vom Schmuck-Künstler Hermann Jünger.

Wie ihr erster Lehrer Max Fröhlich hat 

Hermann Jünger sehr früh modernen Schmuck gemacht.

Dafür war er auf der ganzen Welt bekannt.

Seit damals lebt und arbeitet Therese Hilbert in München. 

Im Jahr 1974 hat sie den bekannten Herbert-Hofmann-Preis bekommen.

An der Akademie der Bildenden Künste in München hat 
sie im Jahr 1978 ihr Studium mit dem Diplom abgeschlossen.

Den Förder-Preis der Stadt München hat sie im
Jahr 1986 gewonnen und

im Jahr 2001 den Bayerischen Staats-Preis.

Therese Hilbert schafft mit ihren Schmuck-Objekten moderne Kunst.

Sie sind moderne Kunst,

die man wirklich tragen kann.

Zum Beispiel:
als Brosche, als Anhänger oder als Ring.

Die Schmuck-Objekte von Therese Hilbert sind

in vielen Museen auf der ganzen Welt ausgestellt.

Auch in berühmten Privat-Sammlungen und in Galerien
findet man ihren Schmuck.

Die Neue Sammlung freut sich sehr:

Zum ersten Mal gibt es eine Ausstellung nur mit 
Schmuck-Objekten von Therese Hilbert.

Man sagt dazu auch: Einzel-Ausstellung.

Die Neue Sammlung hat dabei eng mit der Künstlerin zusammen gearbeitet.

Therese Hilbert hat ungefähr 250 Objekte

für die Ausstellung ausgewählt.

Die Ausstellung zeigt Schmuck-Objekte von der Künstlerin, die sie bis zum Jahr 2020 gemacht hat. 

Sie sehen hier auch Schmuck-Objekte aus früher Zeit, 
die fast noch unbekannt sind.

Die Neue Sammlung

Pinakothek der Moderne, München
Ausstellung

12.03.2023 – 30.07.2023