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Design für Olympia
Die Ausstellung ist vom 8. Juli
bis zum 3. Oktober 2022 geöffnet.
1972 waren die Olympischen Spiele in München.
Das war vor genau 50 Jahren.
Die Neue Sammlung – The Design Museum macht deswegen diese Ausstellung.
Design ist Englisch und bedeutet: Form-Gebung oder Gestaltung.
Man spricht es so aus: Di-sein.
Die größten Sport-Wettbewerbe auf der Welt sind:
die Olympischen Spiele und die Paralympischen Spiele.
Die Paralympischen Spiele sind für Sportler:innen mit Behinderungen.
Beide Sport-Wettbewerbe finden jedes Mal in einem anderen Land statt.
Die Spiele regen dabei im Design immer wieder neue Ideen an.
Die Olympischen Spiele und die Paralympischen Spiele sind aber
nicht nur ein Wettbewerb für die Sportler:innen.
Auch für die Sport-Ausstatter und für die Veranstaltungsorte-Orte
sind sie
wie ein Wettbewerb.
Die Sport-Ausstatter machen immer besondere Kleidung, Schuhe und Sport-Geräte
für die Sportler:innen.
Die unterschiedlichen Länder haben aber unterschiedliche Kleidung.
Und auch die Veranstaltungs-Orte machen ein besonderes Design:
Zum Beispiel mit den Farben, den Schriften oder
der Kleidung der Mitarbeiter:innen.
So werden die Olympischen Spiele und
die Paralympischen Spiele immer einzigartig.
Für die Olympischen Spiele 1972 hat Otl Aicher überlegt,
welche Farben für München einzigartig sein können.
Otl Aicher war ein wichtiger deutscher Designer.
Er hat dann zum Beispiel die Plakate, die Programm-Hefte und die Wegweiser entworfen.
Das Museum zeigt viele Beispiele für Design
bei Olympischen Spielen und
Paralympischen Spielen vor und nach 1972.
Die Ausstellung hat 2 Teile.
Mehr als 350 Objekte sind auf 2 Stockwerke verteilt.
Objekte sind Gegenstände in der Ausstellung.
Die Objekte zeigen die Vielfalt von Design bei diesen Sport-Wettbewerben.
Im Erd-Geschoss sehen Sie:
• Plakate
• Medaillen
• Maskottchen
Das sind Figuren oder Stoff-Tiere als Glücks-Bringer.
• Sport-Geräte
• Sport-Kleidung
• Mess-Geräte,
zum Beispiel Stopp-Uhren
• Foto-Apparate und Fotos aus dem Jahr 1972
• die Ausstattung von den Unterkünften für die Sportler:innen und von den Sport-Plätzen.
Im 2. Ober-Geschoss sehen Sie Objekte und Pikto-Gramme aus dem Winter-Sport
und aus dem Sommer-Sport.
Ein Pikto-Gramm ist eine sehr einfache Zeichnung.
Sie zeigt mit wenigen Strichen,
was das Wichtigste von einer Sport-Art ist.
An den Beispielen können Sie sehen,
wie sich die Pikto-Gramme für
die verschiedenen Sport-Arten entwickelt haben.
Diese Einrichtungen unterstützen die Ausstellung:
• Freunde der Pinakothek der Moderne
• Allianz
• Ernst von Siemens Kunststiftung
Olympia-Plakate
Seit 1912 gibt es Plakate für die Olympischen Spiele.
Die Veranstaltungs-Orte haben die Plakate bei Designer:innen oder Künstler:innen
in Auftrag gegeben.
Das Design soll immer zum Ort passen
und modern sein.
So zeigt das Aussehen von den Plakaten auch die Geschichte vom Grafik-Design.
Grafik-Designer:innen gestalten zum Beispiel
Zeichnungen, Bilder und Plakate.
Das erste Plakat für die Olympischen Spiele in Stockholm im Jahr 1912 war von Olle Hjortzberg.
Er war Kunst-Maler und Mitglied einer Künstler-Gruppe, die Plakate entworfen hat.
Später haben auch Grafiker:innen die
Olympia-Plakate entworfen.
Seit 1948 machen das nur mehr Grafiker:innen.
Die Plakate sind sehr wichtig in der Werbung für die Olympischen Spiele.
Ihr Aussehen hängt immer auch von der Politik
in den Veranstaltungs-Ländern ab.
Ein Beispiel dafür ist das Plakat
von Ludwig Hohlwein aus
dem Jahr 1936 für die Olympischen Winter-Spiele in Garmisch-Partenkirchen.
Garmisch-Partenkirchen ist eine Stadt in Bayern. Damals haben Adolf Hitler
und die National-Sozialisten Deutschland regiert.
Das Plakat war wie eine Werbung für
den National-Sozialismus.
Der National-Sozialismus hat im Zweiten Weltkrieg und in den Jahren davor
die Politik in Deutschland bestimmt.
Die National-Sozialist:innen haben
zum Beispiel geglaubt,
dass nur bestimmte Menschen wertvoll sind.
Das Plakat von 1936 zeigt einen Sportler,
der seinen rechten Arm nach oben streckt.
Das ist die Körper-Haltung von einem Sieger.
Der ausgestreckte rechte Arm nach oben ist aber auch der sogenannte Hitler-Gruß.
Auch die Geschichte von den
Paralympischen Spielen zeigt sich
an den Plakaten.
1972 haben diese Sport-Wettbewerbe noch
so geheißen:
Welt-Spiele der Gelähmten.
Diese Paralympischen Spiele waren
nicht in München,
sondern in Heidelberg.
Auch das Plakat für die Paralympischen Spiele war nicht so bekannt
wie die Olympia-Plakate von Otl Aicher.
Es hat noch kein gemeinsames Design gegeben.
2010 waren die Olympischen Winterspiele
in Vancouver.
Vancouver ist eine Stadt in Kanada.
Damals hat Ben Hulse die Plakate für die beiden
Sport-Wettbewerbe zum ersten Mal
als Einheit aufgefasst:
Die Bilder auf den Plakaten für die Olympischen Spiele und für die Paralympischen Spiele
gehören zusammen.
Die Bilder ergänzen sich gegenseitig.
Das war auch ein Zeichen für die Inklusion
im Sport.
Inklusion bedeutet:
Alle Menschen sollen gleiche Rechte
und Möglichkeiten haben.
Niemand soll aus der Gesellschaft
ausgeschlossen sein.
Plakat-Vielfalt für die Spiele
Für die Olympischen Spiele und für die Paralympischen Spiele
sind viele Druck-Schriften nötig.
Druck-Schriften sind zum Beispiel
Informations-Hefte oder Plakate.
Besonders wichtig für die Werbung sind die Plakate.
Es gibt sie oft schon
vor den Sport-Wettbewerben.
Damit geben sie einen ersten Eindruck
von den Ländern,
in denen die Olympischen Spiele stattfinden.
Und während der Sport-Wettbewerbe
dienen sie als Dekoration.
Das bedeutet: Sie machen die Veranstaltungs-Orte schöner.
2 Arten von Plakaten gibt es immer wieder
als Serien:
Sport-Plakate und Kunst-Plakate.
Seit 1964 stellen Sport-Plakate einzelne
Wettkampf-Disziplinen dar.
Wettkampf-Disziplinen sind
zum Beispiel:
Schwimmen, Handball oder Ski-Springen.
Künstler:innen entwerfen die Kunst-Plakate.
Oder sie geben ihre fertigen Kunst-Arbeiten
dazu her.
Diese Sport-Plakate tragen damit zum olympischen Begleit-Programm aus
Kunst und Kultur bei.
Auch die Plakate zeigen deutlich:
Die Organisator:innen von den Olympischen Spielen haben immer wieder
einen anderen Kunst-Geschmack.
Auch bei den Paralympischen Spielen ist das so.
Tokio 1964
1964 hat Japan in der Hauptstadt Tokio zum
ersten Mal Oympische Spiele veranstaltet.
Damals hat sich der Designer Masaru Katzumi eine Aufgabe gestellt:
Er wollte eine Sprache schaffen,
die alle Menschen verstehen.
Für die Olympischen Spiele in Tokio hat er eine Bilder-Sprache entwickelt.
Die Zeichen von der Bilder-Sprache heißen heute: Pikto-Gramme.
Die Idee zu diesen Zeichen hat Otl Aicher 1972 für
die Olympischen Spiele in München verwendet.
Er hat dann seine eigenen Pikto-Gramme entworfen.
Die Pikto-Gramme aus Tokio in der Ausstellung sind
seltene Original-Stücke.
Masaru Katzumi hat sie der Neuen Sammlung
vor mehr als 50 Jahren geschenkt.
Die Ernst von Siemens Kultur-Stiftung hat uns sehr dabei unterstützt,
dass diese alten Pikto-Gramme wieder in gutem Zustand sind.
Medaillen
Alle Berufs-Sportler:innen träumen davon,
dass sie einmal eine Medaille bei
den Olympischen Spielen oder
bei den Paralympischen Spielen gewinnen.
Die Medaillen von den Sommer-Spielen schauen ganz anders aus als
die von den Winter-Spielen:
Bei den Sommer-Spielen muss immer
eine Sieges-Göttin auf
der Vorder-Seite
der Medaillen sein.
Bei den Paralympischen Spielen gibt es aber keine Regel für das Design.
Die Medaille bei den Winter-Spielen in Tokio
von 2022 war besonders:
Sie war in der olympischen Geschichte die erste Medaille aus
wieder verwendeten Edel-Metallen.
Das ist gut für die Umwelt.
Aber die glänzende Außen-Schicht von der Medaille hat sich manchmal
schon wenige Wochen nach den Spielen wieder gelöst.
Der Olympia Waldi
Der Olympia Waldi war 1972 das Maskottchen von
den Olympischen Spielen in München.
Ein Maskottchen ist meistens eine Tier-Figur und
soll Glück bringen.
Alle waren von dem gestreiften
Stoff-Dackel begeistert.
Er hatte die besonderen Farben,
die Otl Aicher und Elena Winschermann sich überlegt haben.
Schnell hat es viele Nach-Ahmungen von dem Maskottchen gegeben.
Das war eigentlich nicht erlaubt.
Die falschen Olympia Waldis waren oft größer oder kleiner als
das echte Maskottchen.
Auch die Form oder die Farben haben oft
nicht gestimmt.
Fackeln
Das Sonnen-Licht entzündet über eine Linse aus Glas
das olympische Feuer im Ort Olympia
in Griechenland.
Sportler:innen geben das Feuer über
Fackeln weiter,
bis es am Ort von den Olympischen Spielen ankommt.
Die Fackeln sollen immer zum Design passen,
das der Veranstaltungs-Ort ausgewählt hat.
Und die Flamme darf auf ihrem Weg auch nicht
durch Regen oder Wind ausgehen.
Die National-Sozialisten haben 1936 für
die Olympischen Spiele in Berlin den
Fackel-Lauf eingeführt.
Die erste Idee dazu hatte aber der deutsch-jüdische Archäologe Alfred Schiff.
Archäolog:innen erforschen die
Geschichte von früher.
Dafür graben sie alte Dinge aus und untersuchen sie.
Heute hat der Fackel-Lauf eine
besondere Bedeutung:
Ausgewählte Sport-Begeisterte aus allen Teilen von
der Bevölkerung tragen die Fackeln.
Das soll zeigen:
Die Olympischen Spiele und die
Paralympischen Spiele sind
Sport-Feste für
alle Menschen.
Design für den Leistungs-Sport
Im Erd-Geschoss sehen Sie viele Objekte von den
Olympischen Sommer-Spielen und von
den Olympischen Winter-Spielen
in verschiedenen Ländern.
Sie zeigen,
dass die Menschen viele verschiedene
Sport-Arten machen.
Die technische Ausstattung hängt dabei von der Sport-Art ab.
Zum Beispiel ist die Ausstattung bei einer
Renn-Rodel oder
bei einem Anzug für
die Ski-Springer:innen ganz an
den menschlichen Körper angepasst.
Die Ausstattung kann aber auch ein
Erzeugnis sein,
das die Firmen in großen Mengen herstellen.
Man sagt dazu auch: Serien-Produkt.
Zum Beispiel: Sport-Schuhe.
Neben den Olympischen Spielen gibt es auch
die Paralympischen Spiele.
Das sind Sport-Wettbewerbe für Menschen
mit Behinderungen.
Die Sport-Geräte für die Paralympischen Spiele haben
immer eine hohe Qualität.
Aus einem Serien-Produkt wird dabei eine
Sonder-Anfertigung.
Zum Beispiel:
ein Mono-Skibob mit einem Ski und einem
Spezial-Sitz oder
ein Renn-Rollstuhl.
Für Sport-Geräte und Sport-Bekleidung gibt es genaue Regeln,
damit die Leistungen der Sportler:innen vergleichbar sind.
Diese Regeln stellen die Sport-Fach-Verbände für alle Länder auf.
Die Sport-Geräte und die Sport-Bekleidung werden
immer besser.
So sparen die Sportler:innen Kraft und
können bessere Leistungen bringen.
Wegen dieser ständigen Verbesserungen müssen sich
auch die Regeln immer wieder ändern.
Diese Weiter-Entwicklungen wirken sich auch
auf den Freizeit-Sport aus.
Olympische Spiele und Paralympische Spiele
Olympische Sommer-Spiele
Die Olympischen Spiele sind in
Griechenland entstanden.
Das war vor 3 Tausend Jahren.
Dann hat man lange Zeit nicht mehr
an sie gedacht.
Erst vor ungefähr 120 Jahren hat es sie
wieder gegeben.
Das war im Jahr 1896 in der Stadt Athen
in Griechenland.
Welche und wie viele Sport-Arten
es jedes Mal sind,
das ändert sich immer wieder.
Eine sehr alte Sport-Art ist zum Beispiel
das Speer-Werfen.
Den Speer haben die Menschen schon in der Ur-Zeit als Waffe verwendet.
Heute ist er aus einem anderen Material
als damals,
aber seine Form ist immer noch gleich.
Moderne Sport-Arten sind: Reiten, Schießen
oder Fechten.
Auch diese Sport-Arten stammen ursprünglich aus dem Militär.
Sie sind bei allen Olympischen Spielen dabei,
genau so Schwimmen, Rad-Fahren
und Leicht-Athletik.
Leicht-Athletik sind alle Sport-Arten mit Laufen, Springen und Werfen.
Auch neue Zuschauer:innen und junge Sportler:innen sollen sich
für die
Olympischen Spiele interessieren.
Deswegen gibt es beim Rad-Sport jetzt
auch diese Wettbewerbe:
Cross Country und Freestyle.
Cross Country ist Englisch und bedeutet:
Quer-feld-ein.
Man spricht es so aus: Kross Kantrie.
Diese Sport-Art ist eine Mischung aus Kraft-Sport, Ausdauer-Sport und
Geschicklichkeit.
Freestyle ist Englisch und bedeutet: Frei-Stil.
Man spricht es so aus: Frie-steil.
Bei dieser Sport-Art machen die Rad-Fahrer:innen Sprünge und
Figuren in der Luft.
Seit den Olympischen Sommer-Spielen in Japan
vor 1 Jahr
gehören auch diese Sport-Arten dazu:
Skateboarden, Wellen-Reiten
und Sport-Klettern.
Skateboarden ist Englisch und bedeutet:
Fahren auf einem Brett mit Rädern.
Man spricht es so aus: Skejt-borden.
Paralympische Sommer-Spiele
Die Paralympischen Sommer-Spiele gibt es seit dem Jahr 1960.
Der Veranstaltungs-Ort war damals Rom in Italien.
Seitdem treten auch
Sportler:innen mit Behinderungen
in verschiedenen Sport-Arten an.
Zum Beispiel:
Weitspringen, Laufen, Schwimmen.
Olympische Winter-Spiele
Im Jahr 1924 waren in der Schweiz im Ort Chamonix die ersten
Olympischen Winter-Spiele.
Man spricht den Ort so aus: Scha-mo-nie.
Damals hat es diese Sport-Wettbewerbe gegeben:
• Eis-Hockey
• Ski-Lang-Lauf
• Ski-Springen
• Biathlon
Biathlon besteht aus 2 Sport-Arten: Ski-Lang-Lauf und Schießen.
Erst im Jahr 1936 in Garmisch-Partenkirchen
haben auch
die alpinen Ski-Sport-Arten
zu den Olympischen Winter-Spielen gehört.
Das sind:
• Slalom
Beim Slalom fahren die Ski-Fahrer:innen durch Tore,
die eng beieinander stehen.
• Riesen-Slalom
Beim Riesen-Slalom fahren die Ski-Fahrer:innen durch Tore, die weiter auseinander stehen.
• Super-G
Super-G ist die Abkürzung für: Super Giant Slalom.
Das ist Englisch und bedeutet: Super-Riesen-Slalom.
Man spricht es so aus: Sjuper-Dschi-Slalom.
Beim Super-G fahren die Ski-Fahrer:innen durch Tore, die noch weiter auseinander stehen.
• Abfahrt
Bei der Abfahrt fahren die Ski-Fahrer:innen sehr schnell durch wenige Tore.
• Alpine Kombination
Das ist eine Verbindung von Slalom und Abfahrt
oder Super-G.
Diese Ski-Sport-Arten sind heute sehr beliebt.
Die Ski-Fahrer:innen erreichen dabei sehr
hohe Geschwindigkeiten bis
zu 130 Kilometern in der Stunde.
Das ist so schnell wie ein Auto auf
der Autobahn fährt.
Die Ski müssen deswegen eine bestimmte
Form haben,
damit die Ski-Schwünge nicht zu groß werden.
Das verringert auch die Gefahr,
dass sich die Sportler:innen verletzen oder einen Unfall haben.
Auch bei den Winter-Spielen gibt es jetzt
Freestyle Sport-Arten.
Zum Beispiel springen die Fahrer:innen
über Buckel-Pisten.
Buckel-Pisten sind Ski-Pisten mit
kleinen Hügeln.
Oder sie machen Figuren in der Luft,
wenn sie über eine Sprung-Schanze springen.
Paralympische Winter-Spiele
Die ersten paralympischen Winter-Spiele waren 1976 in Schweden in der Stadt Örnsköldsvik.
Auch bei den Paralympischen Winter-Spielen gibt es
für Sport-Geräte und Sport-Bekleidung
genaue Regeln.
Alle Geräte sollen für die Sportler:innen mit Behinderungen sicher und
leicht erhältlich sein.
Und diese besonderen Sport-Geräte sollen ihre Leistung nur unterstützen.
Aber sie sollen den Sportler:innen den
Kraft-Aufwand
nicht ganz abnehmen.
Das gilt aber nicht nur für die
Paralympischen Spiele,
sondern auch für die Olympischen Spiele.