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11.11.2016 – 17.09.2017

Werner Aisslinger. House of Wonders

Eine Installation in der Paternoster-Halle
Ausstellungsansicht, Werner Aisslinger. House of Wonders, 2016.
Foto: Anna Seibel

Über die Ausstellung

Der vielfach ausgezeichnete Produktdesigner Werner Aisslinger (*1964 in Nördlingen, lebt in Berlin) war eingeladen, für die Paternoster-Halle der Pinakothek der Moderne eine ortsspezifische Installation zu entwickeln.

Dieses neue, auf jeweils zehn Monate angelegte Format erweitert die Idee einer temporären Ausstellung und verändert das Bild der Neuen Sammlung. Werner Aisslinger ist – nach Konstantin Grcic – die zweite Designpersönlichkeit, die sich mit der doppelstöckigen und von einer Galerie einsehbaren sowie durch zwei Paternoster-Aufzüge charakterisierten Halle auseinandersetzt und so mit den Inhalten seiner eigenen Arbeiten den Diskurs über Display und Museum fortführt.

Werner Aisslingers Praxis basiert auf der Idee des Materialtransfers sowie auf der Frage, wie das Leben und Arbeiten von morgen aussieht. Zum einen beeinflussen gesellschaftliche Veränderungen die Wohnbedürfnisse der Menschen, zum anderen kommen immer mehr neue Materialien mit großem Potential auf den Markt, die aus Bereichen der Autoindustrie, der Medizin oder den Biowissenschaften stammen. Werner Aisslinger antwortet mit seinen Objekten des unmittelbaren Wohn- und Arbeitsumfeldes auf diese Herausforderungen. Er ist bekannt durch seine auffälligen und unkonventionellen Lösungen für Produktdesign und Innenarchitektur. Ökologische Strukturen, Themen der Nachhaltigkeit und praktische Aspekte spielen im Entwicklungs- und Herstellungsprozess seiner Objekte die Hauptrolle.

Für Die Neue Sammlung verwandelt Werner Aisslinger die Paternoster-Halle in ein lebendiges „House of Wonders“. Die Paternoster-Aufzüge werden Teil einer neuen temporären Architektur aus Pop-Up-Modulen, die veränderliche Wohn- und Arbeitssituationen vorschlägt. Sie wird umgeben von „Micro-Farming“-Projekten, die eine auf den individuellen Bedarf ausgerichtete Produktion von Nahrung und Möbeln vorstellen. Der auch im Alltag wachsende Einsatz von digitaler Technologie, Roboter und Drohne verbindet sich mit einer analogen dekorativen Gestaltung, die das Verhältnis von Big Data und seiner Nutzer auch unter Aspekten der Ästhetik und Emotion prüft.

Im Außenbereich der Pinakothek der Moderne setzt sich die architektonische Wohnvision mit dem Gedanken von Mobilität und System fort: Auf der südöstlichen Seite präsentiert sich ab Ende November der Loftcube, der als mobiler Arbeitsplatz und flexible Wohneinheit konzipiert ist. Er wird als Satellit der Ausstellung im Rahmen des Begleitprogramms für die Öffentlichkeit zugänglich sein und gehört zu den bedeutendsten Entwürfen Werner Aisslingers.

Ausstellungsansicht. Links das Kerngehäuse eines Autos in Blau, rechts eine Art zweigeschossiges Haus mit offenen Räumen aus weißem Gerüst. Darin befinden sich Pflanzen, eine Hängematte, Hocker und Leuchten.
Installation in der Paternoster-Halle, Werner Aisslinger. House of Wonders, 2016.
Foto: Anna Seibel

Zur Ausstellung erschienen ein Katalog sowie ein Plakat:

Ausstellungsansichten

Paternoster-Halle, Werner Aisslinger. House of Wonders, 2016.
Foto: Anna Seibel
Werner Aisslinger. House of Wonders, Installation, 2016.
Foto: Anna Seibel
Werner Aisslinger. House of Wonders, Detailaufnahme, 2016.
Foto: Anna Seibel
Ansicht Installation, Werner Aisslinger. House of Wonders, 2016.
Foto: Anna Seibel

Der Loftcube

Eine Raummodul im Außenbereich

Im Rahmen der Ausstellung präsentierte Die Neue Sammlung vor der Pinakothek der Moderne den sogenannten Loftcube:

Außenaufnahme mit Blick auf den Loftcube und den Eingangsbereich der Pinakothek der Moderne. Der Loftcube ist ein Quader mit abgerundeten Ecken. Die Wände bestehen aus Glas, die Ummantelung ist weiß. Er steht auf vier zylindrischen Beinen.
Werner Aisslinger, Loftcube vor der Pinakothek der Moderne zur Ausstellung House of Wonders, 2016.
Foto: Archiv Die Neue Sammlung

Kuratiert von:

Nadine Engel,
Angelika Nollert,
Xenia Riemann