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Ikko Tanaka: Gesichter

Plakate
Blick in die Ausstellung, Ikko Tanaka: Gesichter. Plakate, 2018.
Grafik: Tetsuya Ohta, Tokio Foto: Die Neue Sammlung (A. Laurenzo)

Über die Ausstellung

Inspiriert durch Bauhaus, Jazz und amerikanisches Grafikdesign, ist Ikko Tanaka (1930-2002) bis heute einer der einflussreichsten japanischen Entwerfer. Tief in der ästhetischen Tradition Japans verwurzelt, suchte er sie in die Gegenwart zu übersetzen und fruchtbar zu machen.

Die Ausstellung widmet sich dem Motiv des Gesichts im Plakatschaffen Tanakas, der sich stets als Vermittler zwischen japanischer Kultur und westlicher Moderne verstand.

Wie in einer Schönheitengalerie passieren die Gesichter Revue: in geometrischer Abstraktion, kalligrafischer Expressivität, gebannt durch Fotografie, als undurchdringliche Maske, verfremdet, zeichenhaft, surreal, verspielt … Mit Noblesse, sublimer Verführung oder suggestivem Locken wollen diese Gesichter die Aufmerksamkeit des Betrachters gewinnen, sei es für Theater- und Tanz-Aufführungen, sei es für Ausstellungen, Kulturfestivals, Kommunikationsunternehmen, Kosmetik oder Modedesign – und bis auf wenige Ausnahmen sind alle Gesichter japanisch.

1930 in Nara geboren, studierte Tanaka an der Städtischen Kunsthochschule Kyoto, der ältesten derartigen Institution Japans. Er war zunächst als Musterentwerfer in der Textilindustrie, dann als Ausstellungsgestalter tätig, bis er 1963 in Tokio sein eigenes Grafikdesign-Studio gründete. Bereits 1964 wurden grafische Arbeiten von Tanaka bei der Documenta 3 gezeigt. Von der Art Direction für Unternehmen wie Seibu, Mazda, Issey Miyake und Shiseido reicht sein vielseitiges und vielfach ausgezeichnetes Werk bis zu Buchgestaltung, von typografischen Experimenten und Logos bis zur Konzeption des No-Name-Design-Warenhauses Muji. International bekannt wurden vor allem seine Plakate, entworfen für kulturelle Ereignisse, aber auch für Schriftenhersteller, Druckereien, Zeitschriften, Architekten, etc.
Kühne Abstraktion und Balance des Gegensätzlichen, täuschend einfach und ausdrucksstark, elegant und kraftvoll – so könnte man den Stil von Ikko Tanaka skizzieren. Sein amerikanischer Kollege Ivan Chermayeff nannte ihn „distiller of visual truth“.
Plakate aus den Beständen der Neuen Sammlung – The Design Museum und DNP Foundation for Cultural Promotion, Tokyo.
Eine Präsentation der Neuen Sammlung – The Design Museum –, beginnend mit der MCBW Munich Creative Business Week 2018.

Objekt in der Ausstellung und Porträt

Plakat, Auf rotem Fond weißes Gesicht einer Asiatin mit roten Augen und Lippen, links und rechts flankiert von japanischen Schriftzeichen auf hochrechteckigen Zetteln, die ghirlandenähnlich angeordnet sind.
Ikko Tanaka, Die 28. Sankei Kanze Noh Aufführung, 1981, Siebdruck, in der Ausstellung, Ikko Tanaka: Gesichter. Plakate, 2018.
© Ikko Tanaka 1981 / licensed by DNPartcom, Foto: Archiv Die Neue Sammlung
Zur Ausstellung, Ikko Tanaka: Gesichter. Plakate: Ikko Tanaka in seinem Studio, wohl um 1970
Ikko Tanaka in seinem Studio, wohl um 1970, in der Ausstellung, Ikko Tanaka: Gesichter. Plakate, 2018.
Foto: unbekannt

Kuratiert von:

Corinna Rösner

Donation:

DNP Foundation for Cultural Promotion, Tokyo