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06.07.2023 – 24.09.2023

Ashraf Hanna: Shararah

zu Ehren Herzog Franz von Bayern
Ashraf Hanna, Shararah, Installation, 2020/21.
Foto: Die Neue Sammlung (K. Mewes)

Über die Ausstellung

Der Keramikkünstler Ashraf Hanna (* 1967) nimmt mit seiner ursprünglich für das Victoria & Albert-Museum in London geschaffenen Installation Bezug auf den „Arabischen Frühling“. Teil dieses politischen Umbruchs war die am 25. Januar 2011 durch die Proteste auf dem Tahir-Platz in Kairo ausgelöste „Ägyptische Revolution“.

Die 25 rotbraunen und schwarzen Gefäße stehen für die jungen Demonstranten. Ihre Slogans „Brot, Freiheit und soziale Gerechtigkeit“ finden sich in den eingravierten rhythmischen Mustern der Keramiken wieder. Inspirieren ließ sich Ashraf Hanna von den geschnitzten und polierten Keramiken aus Asyut (Assiut) in den Sammlungen des Londoner Museums.

Die lokale Töpfertradition Asyuts, einer am Nil gelegenen Stadt in Mittelägypten, erfreute sich vor allem im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert großer Beliebtheit bei den Touristen.

2019 reiste Hanna selbst in die südlich seines Geburtsorts liegende Stadt, besuchte dortige Töpfer, um Material und Technik der charakteristischen Asyut-Keramik zu studieren. Tradition und Identität bilden somit den Ausgangspunkt für die Installation des seit 1986 in Großbritannien lebenden Keramikkünstlers. Die eigentliche Aussage liegt jedoch in der Hommage an den Protest seiner Landsleute.

„Shararah“ (dt. Funke) steht für die Transformation vom beliebten, heute längst vergessenen Souvenir zum politischen Statement.

Dank an Herzog Franz von Bayern für diese Leihgabe sowie für die großzügige Unterstützung und Förderung der Neuen Sammlung – The Design Museum.

Detailansicht Installation von Ashraf Hanna. Das obere Ende von zwei braunen Röhren ist zu sehen. In die Vordere ist ein Blattmuster reingeschnitzt.
Detailansicht, Ashraf Hanna, Shararah, 2020/21.
Foto: Die Neue Sammlung (K. Mewes)
Installationsansicht. Schwarze und braune Röhren, die hinter- und nebeneinander aufgestellt sind. Sie sind aus Ton und es sind Muster reingeschnitzt.
Ashraf Hanna, Shararah, Installation, 2020/21.
Foto: Die Neue Sammlung (K. Mewes)